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Framing - Achten Sie auf Ihre Worte

 

"May the Force of Words be With You" - Leitfaden zum Selbstlernen für Glaubwürdigkeit durch Framing

Achtung, jetzt wird Ihre Wahrnehmung gefordert: "Sie müssen darauf achten, dass Ihnen kein Gewinn durch die Lappen geht. Sie dürfen sich als Führungskraft nicht ausbeuten lassen. Wenn Sie arbeiten, müssen Sie immer Stärke zeigen."

Das sind klassische Plädoyers, Werbe-Rufe und Glaubenssätze von Organisationen oder Kollegen, die unsere Wahrnehmung und unser Denken beeinflussen. Und wissen Sie auch warum?

Weil sie auf eine ganz bestimmte Weise formuliert sind. In der Formulierung ist durch die Wahl bestimmter Haupt- und Beiworte das, was vermeintlich richtig ist, bereits enthalten. Das akzeptiert die menschliche Wahrnehmung, selbst wenn es falsch ist oder auf falschen Annahmen beruht. Wir lassen uns durch dieses so genannte "Framing" lenken.

Wie können Sie das vermeiden? Hören Sie genau hin und formulieren Sie in Gedanken mit. Re-Framen Sie unglaubwürdige Aussagen, wenn Sie sie hören. Die Situation ist oft ganz anders als Ihr Counterpart es suggieriert. Achten Sie bei Ihren eigenen Worten genau auf die Wirkung. Wenn Sie authentisch sein wollen, dann formulieren Sie glaubwürdig und fair. Vermeiden Sie reißerische Wertungen oder ungeprüfte Beurteilungen von Sachverhalten, senden Sie konsistente Botschaften und verfolgen Sie realistische und allgemein nützliche Ziele. Denken Sie an den anderen und deuten Sie zweiseitig um - das ist weit mehr als positives Denken. Vermeiden Sie Schuldzuweisungen, Vorwürfe, Sarkasmus und Häme.

Holen Sie Nachrichten aus einseitigen Frames in ein glaubwürdiges Re-Framing. Nutzen Sie ein paar dieser Beispiel-Frames und passen Sie den Satzbau der Formulierungen an, dass es rund wird. Wenn Sie die Sätze dann gegenüberstellen, sehen Sie die Wirkung:

  • statt "gewinnen und verlieren" formulieren Sie "Lösungen finden und Ausgleich suchen"
  • statt "befürchten und Angst haben" formulieren Sie "Sicherheit geben"
  • statt "müssen und dürfen" formulieren Sie "verantwortlich entscheiden und freiwillig tun"
  • statt "Risiken" formulieren Sie "Konsequenzen und Auswirkungen prüfen"
  • statt "jemanden nicht leiden können" formulieren Sie "Lernanforderungen haben"
  • statt "ausbeuten" formulieren Sie "einbringen"
  • statt "nicht wissen" formulieren Sie "herausfinden"
  • statt "nicht verantwortlich sein" formulieren Sie "Lösung überlegen"
  • statt "die anderen liefern nicht" formulieren Sie "Motivation erreichen"
  • statt "Schuld und Strafe" formulieren Sie "gemeinsame Verantwortung und Lösung"
  • statt "ob" formulieren Sie "wie"

Die Psychologie, die hinter dieser Technik steckt, ist übrigens banal einfach: Wir steigern durch ein gesundes Framing unsere Selbstwirksamkeit, also die Verantwortung für das eigene Denken und Handeln. Und wir nutzen positive Auslöser und Motivatoren, die Glückshormone und Kooperation fördern - damit geht es uns besser. Die negativen Frames triggern Furcht-, Flucht- und Kampf-Mechanismen. Das führt zu Abwehrmechanismen, die aber mitunter zu Überreaktionen und Fehlschlüssen führen.

Sprache ist mächtig. Nutzen Sie diese Macht klug und vernünftig.

Haben Sie Erfahrungen mit Framing oder weitere Beispiele? Schreiben Sie uns.

 

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